Vom 21. bis 24. Juni ermittelten die Ruderer in Köln-Fühlingen ihre Meister in den Junioren-Altersklassen. Über Vorlauf, Hoffnungslauf und teilweise Halbfinale galt es sich für das große Finale um Sonntag zu qualifizieren. Der RC Zellingen war mit zwei Sportlern am Start um in den Kampf um die Medaillen einzugreifen.

V. r. n. l.: Robin Kosche (Zellingen), Dominic Gallert (München), Luis Zalesijak (München), Niclas Graichen (Regensburg), Stm. Lennard Kausemann (München)
Bei den 15/16-jährigen Junioren wollte Robin Kosche im Doppelvierer mit Steuermann der Leichtgewichte (Maximalgewicht 65 kg) mit seinen Bootspartnern aus München und Regensburg wieder auf dem Treppchen landen. Nach einem sehr zähen Saisonbeginn mit teils deftigen Niederlagen konnten sie sich im weiteren Verlauf immer näher an die Spitze heranschieben und sich so berechtigte Hoffnungen auf Edelmetall machen. Im Vorlauf war ein dritter Platz gefordert um sich direkt für die nächste Runde zu qualifizieren. Da der Schlagmann aus München noch von einer leichten Erkältung geplagt wurde, war das Ziel diesen mit möglichst geringer Kraftanstrengung zu erreichen, was auch sicher gelang. So konnten sie den Hoffnungslauf umgehen und sich einen Tag auskurieren. Im Halbfinale am Samstag musste dann wieder der dritte Platz für die Teilnahme am A-Finale erreicht. Durch die schlechte Platzierung im Vorlauf kam es schon zum Aufeinandertreffen mit zwei Top-Favoriten. Die Vier lösten die Aufgabe mit Bravour und lagen auf einem sicheren zweiten bis kurz vor dem Ziel der Ruderer aus Regensburg einen sogenannten Krebs zog und am Wasser hängen blieb. So ging einiges an Geschwindigkeit und damit auch der zweite Platz verloren, die Finalqualifikation geriet aber nicht mehr in Gefahr. In den Endlauf am Sonntag starten dann die Halbfinalsieger aus Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, sowie die Sieger der letzten Prüfungsregatta aus Berlin als die Favoriten, das bayerische Boot in Lauerstellung. Um den Traum von Edelmetall zu verwirklichen wurde eine offensive Renntaktik gewählt. Der Startspurt sollte deutlich verlängert werden, um den Anschluss an die Schnellstarter unter den Konkurrenten nicht zu verlieren. Dieses Vorhaben wurde erfolgreich umgesetzt, nach 500m lag man nur knapp zwei Sekunden hinter Baden-Württemberg und fast gleichauf mit NRW auf dem dritten Platz, die übrigen Boote schon eine halbe Bootslänge zurück. Fast im Gleichschritt ging es zur Streckenhälfte bei 750m, ein allen Booten wurden die Zwischenspurts gezogen, es gelang der Mannschaft um Robin Kosche ganz knapp den zweiten Platz von NRW zu erobern, im Schlepptau noch das Boot aus Schleswig-Holstein. Bei der 1000m-Marke wurde ein letzter Zwischenspurt eingeläutet der dann schon fast nahtlos in den Endspurt überging. In diesem konnten sie alle Angriffe der folgenden Boote abwehren und sich so die Silbermedaille hinter dem Boot aus Baden-Württemberg aber vor NRW sichern. Nach Gold im Zweier aus dem Vorjahr und Bronze auf der Indoor-Meisterschaft im Februar ist der Medaillensatz jetzt komplett.

V. r. n. l.: Luisa Reußner (Zellingen), Helena Zapf (Bamberg), Paula Ruhwandl (München), Sika-Salome Azamati (München)
Mit einer anderen Zielsetzung ging Luisa Reußner an den Start. Nachdem sie eine Altersklasse zu den 17/18-jährigen aufgestiegen ist stand in diesem Jahr der Umstieg vom Skullen (in jeder Hand ein Ruder) zum Riemenrudern (ein Ruder mit beiden Händen) und eine Aufbausaison an. Im Zweier mit ihrer Bamberger Partnerin zeigte sie ein couragiertes Vorrennen und kam auf einem überraschenden Platz zwei ins Ziel. Da aber nur die Sieger sich direkt für das Finale qualifizierten stand am nächsten Tag der Hoffnungslauf an. Bei schwierigen Bedingungen durch starken Wind und hohen Wellen merkte man den beiden an, dass sie noch nicht so viele gemeinsame Ruderkilometer absolvieren konnten, und sie fuhren knapp am Finale vorbei. In der Endabrechnung blieb so der siebte Rang. Besser lief es im Vierer, gemeinsam mit zwei Ruderinnen aus München konnten sie im Hoffnungslauf den vierten Rang erreichen und so als letztes Boot noch in das Finale einziehen. Das gesteckte Ziel war erreicht, jetzt galt es noch als Sahnehäubchen im Endlauf ein Boot hinter sich zu lassen. Mit einer Renngemeinschaft aus NRW gab es einen spannenden Kampf auf den beiden Außenbahnen um den fünften Rang. Nach drei Niederlagen in Folge zeigten die bayerischen Mädels die beste Vorstellung der Saison und konnten so einen nicht zu erwartenden fünften Platz mit nach Hause nehmen.